Nordkapploop

…gibt es an sich nicht viel zu sagen. Mein Name ist Nikolas und bei Antritt der Reise werde ich ganz frisch mein 33. Lebensjahr angebrochen haben.
Schon früh habe ich die Liebe zum Fahrrad für mich entdeckt, was eine logische Konsequenz meines Dranges nach Freiheit und Unabhängikeit war. Kaum war das Radfahren erlernt, bot sich die Möglichkeit die vertraute Umgebung zu verlassen und die unbekannte Welt Tag um Tag ein Stückchen mehr zu erschließen. Mit einem Schlag hatte sich mein Aktionsradius um ein vielfaches erweitert. Der Entdeckergeist in mir war schnell geweckt und oft fand ich mich des Abends zusammen mit einer Landkarte im Bett wieder, wo Routen zu vielversprechenden oder geheimnisvollen Zielen geplant wurden. Später unternahm ich dann Radreisen nach Frankreich, Ungarn und Italien.

Mit dem Eintritt ins Berufsleben jedoch, blieb immer weniger Zeit die Welt auf diese Weise zu entdecken. In meinem Beruf als Schauspieler, sah ich zwar immer noch genug von der Welt, verschiedene Theaterprojekte führten mich unter anderem nach Russland, Tansania und Grönland, aber diese ganz eigene, intensive Art ein Land zu erkunden ist meiner Meinung nach nur mit dem Fahrrad möglich. Allenthalben noch zu Fuß.

Das Leben ist Kurz. Trotzdem verbieten wir uns viele Bedürfnisse und Sehnsüchte. Mal aus Angst, mal weil wir, oder im schlimmsten Fall unsere Mitmenschen, der Meinung sind, dass etwas nicht vernünftig ist. Und so schieben wir Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt unsere Träume vor uns her. Irgendwann ist es dann zu spät und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als das ein oder andere mal ein bischen unvernünftiger gewesen und einfach dem Herzen gefolgt zu sein. Eine Maxime, die ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe und nach der ich mein Leben ausrichte.