Kartendrama

Mit leicht versteiften Gliedern erwachte ich am nächsten Tag in meiner Schutzhütte. Nachdem ich den Sonnenaufgang genossen und mein Müsli verputzt hatte ging es weiter. Bald schon hatte ich Salzwedel hinter mir gelassen und befand mich mitten im sehr reizvollen Wendland. Ich fuhr so vor mich hin, als i hauf einmal merkte, dass sich meine Straßenkarte nicht mehr in meinem Trikot befand. Fluchend stand ich an einer verlassenen Weggabelung irgendwo in der Pampa und fluchte in mich hinein, als sich eine Reitersfrau näherte und mir den rechten Weg nach Dömitz beschrieb. Ich war erleichtert, begann doch in Dömitz das nächste Kartenblatt. In Dömitz gönnte ich mir dann ein ausgiebiges Frühstück, bei einer super süßen Bäckerin, die es bis zum Schluss nicht fassen konnte das ich keine Wurst auf mein Brötchen wollte. Ich entschied mich für einen auf meiner Karte vermerkten Campingplatz in Krakow am See und trat ordentlich in die Pedale, um dort vor einbruch der Dunkelheit anzukommen. Es wäre mir fast gelungen, hätte sich mein Entdeckergeist nicht wieder zu Wort gemeldet. Es war ein kleines Hinweisschild welches eine alternativroute nach Krakow am See auswies. Das dieser Weg über einen ehemaligen Truppenübungsplatz führte machte mich nicht weiter stutzig. Kurze Zeit später steckte ich bis zur Nabe im Sand. Unfassbar, dieser Weg war explizit für Radfahrer ausgewiesen gewesen. Meinen Zeltplatz erreichte ich dennoch. Mit 203 Kilometern in den Beinen schlief ich, mit dem Vorhaben am folgenden Tag Sassnitz auf Rügen zu erreichen, ein.

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