Alta, wie weit is das denn noch!

Fast der Alte bin ich wieder, als ich an diesem Morgen aufwache. Vom Kopf her zumindest. Ich habe seit meinem Sturz erstmals wieder das Gefühl mein Ziel erreichen zu können. Nach einem ordentlichen Frühstück begebe ich mich auf die Strasse, die mich heute durch wunderschöne Landschaft führt. 140 Kilometer vor Alta steigt die Strasse von Meereshöhe aus stark an. Nach knapp 40 Minuten erreiche ich die Passhöhe des Kvænangsfjellet. Sie liegt 402m über dem Meer und bietet einen unglaublichen Ausblick über die Fjorde hinweg direkt auf die großen Gletscher Langfordkøkelen und Øksfjordjøkelen. Ich verweile einige Minuten und genieße.

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Nach einer rasanten Abfahrt und einem abermals knackigen Anstieg, komme ich in den Ort Burfjord wo ich eine längere Pause einlege. Immernoch habe ich das Pflasterband über meinem Tacho, um ganz nach Gefühl zu fahren und meinem Körper nicht zuviel zuzumuten. In Burfjord erfahre ich, dass ein Tunnel kurz vor Alta für Fahrräder gesperrt ist. Ich entschließe mich dazu, die vorangeschrittene Zeit zu nutzen und in einem Rutsch nach Alta durchzufahren, um den Tunnel in der Nacht risikofrei passieren zu können. Von Burfjord aus, sind es noch gute 100 Kilometer bis zu meinem Ziel. Die Strecke wird vorerst wieder flacher und führt mich direkt die Fjorde entlang. Ein ordentlicher Rückenwind lässt die nächsten 30 Kilometer zum Genuss werden. In Isnestoften ändert sich die Fahrtrichtung abprubt. Zeigte die Nadel meines Kompasses eben noch nach N/E so richtet sie ihre Spitze nun auf S. Nun bläst mir der Wind, der mich eben noch vor sich herschob ins Gesicht. Die Strasse wird enger und schlechter und es beginnt ein ewiges auf und ab. Auf einer dieser zahlreichen Abfahrten fahre ich beinahe mitten in eine Rentierherde. Die Strecke wird endlos und ich fange an meinen Plan in dieser Nacht Alta zu erreichen in Frage zu stellen. Mein Wille aber ist stark genug und so treffe ich tief in der Nacht in Alta ein. Mitten in der Stadt sehe ich zum ersten Mal auf meiner Reise einen Hinweis zu meinem Ziel:

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Kurze Zeit später erreiche ich den Campingplatz, wo alles schon tief schläft. Leise schlage ich mein Zelt auf und klettere zufrieden in meinen Schlafsack. 175 Kilometer währte die heutige Endlosfahrt.

2 thoughts on “Alta, wie weit is das denn noch!

  1. Rene sagt:

    Wie ist das eigentlich, wenn die Sonne gar nicht mehr untergeht?

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