Der rauhe Wind im Lipperland

Immer wieder hat es geregnet in der Nacht und auch jetzt, am frühen Morgen, als ich grade mein Zelt abbaue, geht ein Schauer nieder. Durchnässt mache ich mich auf den Weg gen Südwest. Dumm nur, dass der Wind aus eben dieser Richtung weht und dies nicht grade schwach. Mir fällt auf, dass dies bei meinem Primärziel, dem Nordkap, auch schon der Fall gewesen war. Immer wenn ich ein übergeordnetes Ziel anstrebe scheint sich die Natur mit aller Gewalt dagegen zu stemmen. Ich fahre über Rinteln und Barntrupp Richtung Steinheim, um dann von Langeland  aus, den Hauptkamm des Eggebirges zu überqueren. Öfters muss ich rasten und meinem Körper frische Energie zuführen, welche der starke Wind im nu wieder verbraucht. Auf eine lange Steigung kann man sich wunderbar einstellen, man sieht vor sich wo es steiler wird und wo man kräftiger ins Pedal wird treten müssen. Wind ist unsichtbar, du weisst nie wie lange du gegen eine kräftige Böe ankämpfen musst. Das kann bei langer Fahrt arg auf die Moral schlagen. Besonders stark weht der Wind nochmals auf den letzten Kilometern. Immer wieder reisst er kleinere Äste von den Bäumen und ich bin froh um meinen Helm. Dann endlich, nach 115 Kilometern habe ich es geschafft. Müde aber glücklich erreiche ich Schloss Hamborn. Hier werde ich meine Fahrt, wie auch schon auf dem Hinweg für einige Wochen unterbrechen, bevor es dann beim Epilog auf die letzten 300 Kilometer in Richtung Koblenz geht. 6079 Gesamtkilometer habe ich seit meinem Start zurückgelegt. Ich bin glücklich, stolz, und um unzählige Erlebnisse und Erfahrungen reicher. Schön, dass ihr diese Reise mit mir geteilt habt,  vielen Dank dafür und auf bald.

 

 

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